Erbsensuppe 2024
Von links nach rechts: Standortältester Flensburg, Kapitän zur See Annighöfer, Synje Block & Annelies Birkenbach-Jensen vom Spendenparlament und Hauptmann Wolletz (Leitung des Offiziers für Standortangelegenheiten), zusammen mit dem Team der Marineschule Mürwik im Hintergrund an der Ausgabebude der Erbsensuppe an der Holmnixe.
Wie bereits in den vergangenen Wochenenden standen auch am letzten Wochenende wieder Soldaten in der Fußgängerzone an der Holmnixe in Flensburg und schenkten die bekannte und von vielen Flensburger Bürgerinnen und Bürgern geschätzte und begehrte Erbsensuppe gegen eine freiwillige Spende aus.
Die Soldaten und Soldatinnen des Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum, der Marineschule Mürwik und der Glücksburg-Meierwik Kaserne haben auch in diesem Jahr mit viel Engagement, guter Laune und immer einem offenen Ohr für die Bürgerinnen und Bürger Ihren Beitrag geleistet, um das Engagement des Spendenparlaments für die gute Sache zu unterstützen.
Ohne zu zögern, starten gleich alle mit dem Aufbau von Tischen, Bänken, großen Schirmen und Abfallbehältern.
Die Koordination läuft über den Standortältesten Flensburg, Kapitän zur See Annighöfer und vor allem über sein Unterstützungspersonal, unter der Leitung des Offiziers für Standortangelegenheiten, Hauptmann Wolletz.
Im Gespräch erzählt Hauptmann Wolletz, dass an diesem Tag ungefähr 800 Liter Suppe ausgeteilt werden können. Diese Ausgabe erfolgt gegen eine freiwillige Spende in die Spendenbox.
Die Bundeswehr sorgt hier für alles, es gibt dabei so viel zu bedenken, zu organisieren und zu besorgen, so berichtet es Hauptmann Wolletz. Material und Manpower kommt von der Bundeswehr. Dabei gilt es nicht nur den Ablauf vor Ort reibungslos zu gewährleisten, sondern auch viele Dinge im Hintergrund zu regeln.
Freiwilliges Standpersonal gibt es aus den jeweiligen Dienststellen genug – teilweise sind es schon jahrelange Beteiligungen am Erbsensuppenstand.
Aber - wer holt wann, womit die fertige Suppe aus der Bundeswehrküche in Jagel ab?
Gibt es Verzögerungen auf der Route? Spielt das Wetter mit und haben wir genug Erbsensuppe für alle, die davon satt werden möchten?
Warum sieht man neuerdings bei immer mehr Veranstaltungen (z.B. Schulveranstaltungen und Stadtteilfesten), dass etwas gegen Spende abgegeben wird?
Will man etwas verkaufen, so müssen die Einnahmen mittels Kasse registriert und anschließend versteuert werden. Dies ist ein sehr bürokratischer Akt, der Zeit, Material und Wissen kostet.
Mittlerweile ist der Aufwand zu groß, denn diese Arbeit wird schließlich ehrenamtlich geleistet.
Um das zu umgehen, gibt man etwas gegen eine Spende z.B. in eine Spendenbox ab.
Was heißt das jetzt für den Konsumenten?
Oft spricht man von einer Spendenempfehlung. An dieser sollte man sich orientieren. Gibt es keine, kann man sich fragen, was kosten andere vergleichbare Speisen? Was kostet eine Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt?
Was würde mich dieses Essen im Restaurant kosten? Wenn man denn noch etwas für einen guten Zweck geben möchte, sollte man die Summe erhöhen.
Was heißt es konkret nun für unser Beispiel?
Die Bundeswehr übernimmt bei dieser wunderbaren Aktion die Manpower, alle Kosten für Verbrauchsmaterialien wie Einweggeschirr, Servietten u.v.m., Miete für die Weihnachtshütte der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH, Miete für Leihfahrzeuge wie Transporter, denn die Suppe wird in einer Großküche der Bundeswehr – des „Taktischen Feldküchentrupps“ des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ in Jagel gekocht.
Dann gibt die Bundeswehr zusätzlich einen Etat frei, für örtliche Veranstaltungen. Dieser Etat bildet die Basis, von dem die eigentliche Suppe gekocht werden kann. Jedoch weiß jeder Bürger, vor einigen Jahren konnte aus der gleichen Summe noch mehr eingekauft und mehr gekocht werden.
Also gilt es indessen, mit weniger zur Verfügung gestellter Suppe den gleichen Erlös zu erreichen wie in den vergangenen Jahren.
Wie kann das klappen?
Nur wenn wir alle an dieser Stelle die Teuerungsrate mit einrechnen. Da wo wir früher mal 4 € gezahlt haben, sollten es jetzt gerne ein paar Euro mehr sein.
Welche Konsequenzen könnte es haben, wenn ich zu wenig bezahle?
Sie haben nun gesehen, wie viel hinter dem Event Erbsensuppenstand steht. Ist irgendwann die zusammengekommene Spendensumme geringer als der zur Verfügung gestellte Etat, wird sich ggf. die Frage gestellt: Ist das noch wirtschaftlich?
Schlimmstenfalls würde diese Aktion vielleicht eingestellt werden und das wollen wir doch alle nicht.
Deshalb bitten wir Sie angemessen zu spenden und nicht Knöpfe, Büroklammern, Anstecker oder ähnliches in die Spendenbox zu stecken. Schließlich wollen wir alle doch respektvoll behandelt werden.
Am Samstag, dem 14. Dezember haben sich auch 2 Mitglieder des Spendenparlaments mit unter die Aktiven an der Holmnixe gemischt. Ziel war es, allen in der Warteschlange zu erzählen, wofür ein Teil des Geldes aus der Spendenbox verwendet werden soll.
Großer Andrang und lange Schlangen, um die begehrte Erbsensuppe zu bekommen.
Leider war das Wetter mit Nieselregen nicht wirklich angenehm, doch davon ließen sich die treuen Flensburger Fans der Erbsensuppe nicht abhalten. Ganz viele Portionen wurden in eigenen Töpfen abgeholt oder aber dort vor Ort gesellig gegessen.
Viele Menschen, mit denen wir sprachen, wussten gar nichts davon, dass das gespendete Geld hier direkt in Flensburg vor Ort für wertvolle Projekte verwendet wird. Sie freuten sich über diese Informationen und so ist dann vielleicht doch der eine oder andere Euro mehr in die Spendenbox gekommen.
Wir und damit auch die Antragsteller des Spendenparlaments danken den Kameraden der Bundeswehr für ihr tatkräftiges Zupacken, dem Standortältesten Kapitän zur See Annighöfer und seinem gesamten Team für die gute Organisation durch jahrelange Erfahrung, und natürlich allen Flensburgerinnen und Flensburgern, die die Erbsensuppen zu schätzen wissen und zum Essen vorbeikommen.
Eine Erbsensuppe mit Tradition! Da es so viele nette Gespräche waren, würde das Spendenparlament gerne auch nächstes Jahr wieder vorbeikommen.
Das Spendenparlament wünscht allen eine schöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes, friedvolles Jahr 2025!